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Der Mäusegeneral

Fünf kleine, spielende Mäuse werden von der Katze bedroht und können noch schnell in ihre Löcher fliehen. Nachdem die Katze unter lauten Drohungen abgezogen ist, trauen sich die Mäuse aus ihren Löchern. Sie möchten etwas gegen die Bedrohung durch die Katze unternehmen. Eine Maus schlägt vor: Wir brauchen einen Anführer. Nur eine mutige Maus kann Anführer werden – und keine andere Maus fühlt sich stark genug, Anführer zu werden, also erklärt die Maus, die den Vorschlag machte, sich selbst zum Anführer. Doch statt sich auf den Kampf gegen die Mäuse zu konzentrieren, fordert die Anführermaus nacheinander drei Orden, eine Schärpe, einen Säbel und letztendlich einen Helm und betrachtet sich eitel und selbstverliebt im Spiegel. Immer wieder fragt die kleinste Maus: „Und wann besiegen wir die Katze?“ Jedes Mal wird sie von der Anführermaus als Störenfried zurückgewiesen: „Nun lass mich doch mit deiner blöden Katze zufrieden!“ Doch dann taucht die Katze wieder auf, alle Mäuse fliehen in ihre Löcher – nur die Anführermaus kann nicht in das schützende Loch hinein, denn sie bleibt wegen des Helms im Locheingang stecken. Sie wird von der Katze geschnappt und gefressen. Als die Luft wieder rein ist, kommen alle Mäuse aus ihren Löchern hervor und die kleinste Maus stellt die entscheidende Frage: „Wozu braucht eine Maus eigentlich einen goldenen Helm?“ Von Anfang an wird dem Zuschauer klar gemacht, wie das Machtstreben der Anführermaus einzuschätzen ist. Alle für die von ihr eingeforderten Machtkennzeichen eingesetzten Requisiten machen ihr Streben nach Macht lächerlich. Die drei Orden bestehen aus Papierblumen, der Säbel ist ein Kochlöffel und als goldener Helm dient ein silbern glänzender Kochtopf.
Dem Zuschauer wird klar: Die Anführermaus geht an ihrem Hochmut zu Grunde. Eben: „Wozu braucht eine Maus eigentlich einen goldenen Helm?“